Abschiede, Premieren, viel Schweiß, Freudentränen und Enttäuschungen. Das Moritzburgwochenende war wieder voll mit verschiedensten Emotionen und Geschichten, die unsere Starter erlebt und geschrieben haben.
Allen voran Markus, der über die Halbdistanz seinen Abschied vom Profisport bestritt und im Ziel von seiner Familie, seinen Freunden, Wegbegleitern und Teamkollegen in Empfang genommen wurde. Lukas, der wenige Minuten vorher seinen ersten großen Sieg feiern konnte, fand im Zielinterview bewegende Worte und bedankte sich emotional bei seinem Freund und Mentor. Auch wir möchten an dieser Stelle nocheinmal Danke sagen. Markus hat viele Menschen in unserem Verein und unserer Region inspiriert, motiviert und stand allen immer mit Rat und Tat zur Seite. Wir sind uns sicher, dass dies auch nach der Profizeit so bleiben wird.
Einige unserer Teammitglieder haben ihre Sicht auf das Wochenende für uns in Worte gepackt. Viel Spaß beim Lesen!
Meine 2,5 olympischen Stunden in Moritzburg
Mein ursprünglicher Plan war es an der Mitteldistanz teilzunehmen. Ein langanhaltender Infekt im Februar und März und dazu noch Beschwerden im Rücken behinderten mich doch sehr, für den Aufbau einer vernünftigen Form. Aber das Flair von Moritzburg war einfach zu reizvoll, also war die Alternative die Teilnahme über die olympische Distanz. Am Samstag habe ich mir das Abschiedsrennen von Markus angesehen, konnte Lukas seinen Sieg feiern und war von Kuni seiner Leistung mega beeindruckt. Und plötzlich spürte ich es wieder, diese Aufregung, dieses Kribbeln. Ich hatte richtig Bock auf den Wettkampf, aber auch großen Respekt. Das Einchecken war routiniert, noch paar Bekannte getroffen und dann ging es in der großen Herde aus Sportlern und Zuschauern zum Schwimmstart. Ich war erleichtert, dass die Wassertemperaturen niedrig genug waren um einen Neoprenanzug zu tragen. Von Kuni gab es paar aufmunternde Worte und ich war überrascht wie fit der Kerl einen Tag nach seiner Performance aussah.
Im Wellenstart von ca. 20 Athleten ging es in den Teich. Ich wusste, im Schwimmen habe ich Defizite, also Ruhe bewahren und versuchen gleichmäßig zu schwimmen. Zielzeit waren 30min und die habe ich nahezu exakt getroffen. Der Wechsel war nicht ideal, das war aber auch nicht so wichtig.
Im Vorfeld hat das Radfahren mir die meisten Sorgen bereitet. Ich habe einen Tag vorher über 10km das erste Mal in diesem Jahr auf dem Zeitfahrrad gesessen. Für mich war klar, sollte ich die Zeitfahrposition im Rennen nicht halten können, fahre ich Oberlenker. Aus dem Wechsel raus merkte ich zwar die Blockade im Rücken aber kein tiefes Ziehen. Ich blieb aber ruhig, fiel nicht in Hektik und machte mir keinen Stress, sondern versuchte rund zu treten. Natürlich habe ich meine Trinkflasche in Bärwalde verloren. Vorsorglich hatte ich noch eine Wasserflasche mitgenommen. Mittlerweile wurde es doch heiß unter dem Aerohelm. Nach 1:06h habe ich mein Rad wieder abgestellt, besser als erwartet.
Für meine Laufzeit hatte ich mir im Vorfeld 50min vorgestellt. Mir stieg die Wärme aber extrem in den Kopf. Meine Gedanken waren erstmal den Schritt aufnehmen und alles an Wasser und Kühlung mitzunehmen was ich bekommen konnte. Die erste Verpflegungsstelle war bei Kilometer 1. Endlich
auch bekannte Gesichter, Lukas feuerte mich an und ich noch einige Dresdner Triathleten. Ich musste schmunzeln, dass ist das besondere an den Rennen in der Heimat. Ich konnte mein Tempo gut halten und war mit der Laufzeit von 48 Min absolut zufrieden. In der Kombination aller Disziplinen war ich
dann 2:30 h unterwegs. In der Gesamtranking der Männer wurde ich auf Platz 34 gewertet. Geil, damit kann ich sehr gut leben.
Dem Org.-team um Jens Kafka und der Vielzahl an Helfern kann man nur Danken für die sensationelle Veranstaltung. (Patrick)
Dieses Jahr fand das Schwimmen und damit auch meine erste vollständige Olympische Distanz statt. Bei blauem Himmel ging es ab in das teilweise recht grüne Nass. Die Temperaturen lagen so um die 30 Grad Celsius und damit ging es eher weniger abgekühlt auf die Radstrecke. Die Stimmung war, vor allem an der Stelle des Rundenüberganges, mega. Voller Elan ging es danach auf die abschließenden 10km. Dabei konnte ich mich Stück für Stück an Jule ranarbeiten. Beim gemeinsamen Zielsprint konnte ich nicht mehr mithalten und bin so ein paar Sekunden später ins Ziel gekommen. Dennoch bin ich mit meiner Leistung bei dem doch sehr warmen Wetter zufrieden und weiß, was ich bis nächstes Jahr noch zu trainieren habe 😉 (Alina)
Anfeuern und Supporten ist ja bekanntlich ähnlich anstrengend, wie selbst zu starten und nachdem ein sehr emotionaler Samstag hinter mir lag, fühlte ich mich beim Einchecken, als hätte ich meine Olympische Distanz schon hinter mir. Dementsprechend wurde es ein eher zäher Wettkampf. Die Wärme tat ihr übriges und so kämpfte ich mich einfach durch und versuchte so gut es geht die tolle Atmosphäre zu genießen. Dank Alina musste ich dann die letzten 1,5km nochmal ganz schön tief gehen. Überrascht wo ich das Tempo für den laaaaaangen Zielsprint noch hergeholt habe, konnte ich Platz 5 gerade noch retten. Wirklich beeindruckend wie eng es bei uns Frauen zu ging. Schade, dass es durch den Wellenstart nicht immer zum direkten Vergleich kommt. Am Ende bin ich einfach nur froh, dass es mit nicht wirklich guten Beinen noch zur Siegerehrung gereicht hat. (Jule)
Nach 6 Jahren Ironmanpause mit 46 Lebensjahren wollte ich mir dieses Jahr beim Schlosstriathlon wieder eine Langdistanz Gesamt-Nr.17 einschenken. Vorbereitung und Wettkampf liefen perfekt.
Energieversorgung und Hitzemanagement waren vorher genau geplant und ich konnte alles wie in alten Zeiten umsetzen.
Ich hatte zwar mit sub9 geliebäugelt, aber mit einer 8:39h Endzeit und mit einem 2:51h Marathon habe ich meine kühnsten Erwartungen übertroffen. Stolz. (Sven)
Am 14.6.2025 wagte ich mich an die Halbdistanz in Moritzburg. Dieses Rennen hatte sich mein Bruder als offzielles Ende seiner Profikarriere herausgesucht. Da ich bei seiner Langdistanz Premiere 2007 in Frankfurt bereits dabei sein durfte, war es logisch auch hier zu starten. Gemeinsam haben wir den Wechselgarten betreten. Hier wartete bereits das Kamerateam vom MDR auf Markus und interviewte ihn. Relaxed gingen wir zum Schwimmstart und freuten uns über das kühle, klare Wasser 🤪 Den Schwimmpart konnte ich aufgrund der teilweise geringen Wassertiefe auch laufend/ springend absolvieren. Das Radfahren ging ich relativ defensiv an um mich für den Halbmarathon zu schonen. Dennoch konnte konnte ich mich ein paar Plätze nach vorn schieben. Obwohl die Laufstrecke teilweise durch den schattigen Wald führte, war es für einen schnellen Lauf zu heiß. Nach 4:37h hatte ich als Gesamt 17. das Ziel erreicht und war damit 2. in der AK und sächsischer Meister in dieser. Wie immer in Moritzburg, war es eine perfekt organisierte Veranstaltung. (Christian)
Beim diesjährigen Schloss Triathlon zu starten, war für mich eine große Freude. Leider wurde ich Anfang der Woche von einer Erkältung eingenommen, was meine Vorbereitungen trübte. Meine Gedanken das Rennen abzusagen überwarf ich dann aber Samstagabend. Ich wollte unbedingt starten und stand 9:00 Uhr pünktlich am Fischteich in Moritzburg, um bei der olympischen Distanz zu starten. In diesem Jahr gab es einen Wellenstart, und ich reihte mich in die vierte Welle ein, gespannt darauf, mein Rennen zu beginnen. Leider hatte ich während des Schwimmens Schwierigkeiten, meinen Rhythmus zu finden. Die Atmung fiel mir schwer, sodass ich bis zum Ende des Schwimmens nicht wirklich in meinen Flow kam. Das führte dazu, dass ich mit meiner Schwimmteit unzufrieden war. Im Wechselbereich hatte ich die Gelegenheit, mich etwas zu erholen, bevor es auf das Rad ging, und ich nahm mir dafür auch bewusst mehr Zeit. Beim Radfahren konnte ich dann jedoch meine Leistung deutlich steigern und die schwache Schwimmzeit zumindest etwas aufholen. Als ich schließlich im Wechselbereich ankam, ließ ich mir erneut viel zu viel Zeit…naja…ich wollte den Lauf auch noch gut über die Bühne bringen. Mein Ziel war es, meine Kraft gut einzuteilen und verletzungsfrei ins Ziel zu kommen. Gleich zu Beginn fand ich einen soliden Laufrhythmus und konnte bis zum Kilometer sieben ein gutes Tempo halten. Die letzten drei Kilometer waren dann jedoch eine Herausforderung. Leichte Grämpfe kündigten sich an 😅 Umso größer war meine Freude, als ich schließlich ins Ziel einlief. Trotz der Schwierigkeiten war der Triathlon insgesamt eine gelungene Veranstaltung mit einer traumhaften Kulisse und einer tollen Atmosphäre. Das Wetter war sehr gut, und das Event hat mir gezeigt, das noch Luft nach oben ist 😉 (André W.)















Bilder: Lorenz Heinemann und Verein