Pleiten, Pech und Pannen…
Am 09.07.2022 hieß es auf zum Triathlon Festival Görlitz. Mit zwei Teambussen (sponsored by Fliesenleger Heintze und Familie Thomschke) ging es am frühen Morgen auf in den Osten. Es fühlte sich fast schon wie ein kleiner Familienausflug an. Gut gelaunt ging es dann zunächst für die Landesliga und die Einzelstarter auf die Schwimmstrecke im Hafenbecken des Berzdorfer Sees. Erste trübe Gedanken für die wenigen „Nichtschwimmer“ im Team – Neoverbot – der See war mit 22 °C wärmer als die Luft. Nun ja, man kann nicht alles haben.
Jack stieg nach 11:52 min aus dem Wasser, nur zwei Sekunden hinter der in Führung liegenden Frau. Jule lag gut positioniert auf Rang 3 der Frauen. Doch dann passierte es. Beim Wechsel aufs Rad rutschte die Kette runter und verklemmte sich zwischen Kurbel und Rahmen und wertvolle Minuten verronnen. So langsam kamen auch die restlichen Teammitglieder aus dem Wasser und begaben sich auf die hügelige Strecke. Auf der voll abgesperrten Straße hätte man es krachen lassen können, leider kamen hier dann die ersten Unsicherheiten bezüglich der Strecke auf – wo lang??? Die wenigen Helfer gingen wohl davon aus, dass man die Strecke kennt.
Dann der Wechsel zu Laufen. Veränderte Linienführung gegenüber dem letzten Jahr. Rechts , links, überall scharfe Kurven und dann auf einmal drei Wege und jetzt? Conny verlief sich, verlor den Anschluss und kam, wie viele andere auch ziemlich enttäuscht ins Ziel. Jack hatte eigentlich alles richtig gemacht, eigentlich. Auf Komot die Strecke genau studiert – am dem Rad in Führung liegend – auf der Laufstrecke den letzten Kilometer ein Kopf an Kopf Rennen und dann – Linienführung im Zielbereich unklar – eine Sekunde zögern – zu spät.
Aber wir wollen mal ehrlich sein. Jack ist Sächsischer Landesmeister im Sprinttriathlon und Zweiter Gesamt geworden. Hannes ist mit nur 2 Sekunden !!! am Podium vorbeigerauscht. Der TTL in der Landesliga auf Platz 2. Der erste Teil ließ sich doch trotz allem schon mal sehen.
Nach der Vorlage der Landesliga war unser Regionalliga Mannschaft am Zug:
Letzten Samstag ging es an den Berzdorfer See nach Hagenwerda um Punkte für das Regionalliga Team des TTL. Markus, Lukas, Clemens und Carsten hatten sich viel vorgenommen und waren hochmotiviert. Der Wettkampf am Berzi ist ein ganz besonderer, weil es kein typischer Triathlon ist. Dieser beginnt mit einem 4er Mannschaftszeitfahren auf dem Rennrad. Dazu ist die Strecke ziemlich anspruchsvoll. Es geht ständig rauf und runter und der Wind tat sein übriges.
Unser Team war von Anfang an hoch motiviert und wir hatten schon nach 6 Kilometern das 1 min zuvor gestartete Team eingeholt. Wir flogen nur so über die Strecke und waren super homogen. Das zeichnete sich durch gleichmäßiges und flüssiges Durchwechseln der Postionen aus.
Allen brannten die Muskeln, aber nach 37 Kilometern hatten wir auch die favorisierten Berliner, die 2 min vor uns gestartet waren, fast noch eingeholt! Nach dem Zeitfahren gab es erst einmal eine Pause von 1,5 Stunden. Dann ging es zum Schwimmen. Gestartet wurde mit den Zeitabständen vom Radfahren und unser Team durfte als Erstes ins Wasser. Das Reglement besagte, dass jedes Teammitglied 400 Meter allein schwimmt und per Handschlag an den nächsten Kollegen übergibt.
Clemens, unser erster Starter, rannte über den Steg und rutschte auf dem nassen Teppich aus und stürzte! Später stellte sich heraus, dass er sich dabei den Mittelfuß gebrochen hatte. Trotzdem schwamm er mit der Verletzung noch die 400 Meter! Was für ein Teamgeist! Nach dem Schwimmen im welligen Hafenbecken war unser Vorsprung dahin und wir starteten, Kopf an Kopf mit den Berlinern, auf die 11 Kilometer lange Laufstrecke! Die favorisierten Hauptstädter gespickt mit Bundesliga Startern 50 Meter vor uns.
Für Markus und Lukas wäre es sicher kein Problem gewesen, den Vorsprung aufzuholen und Platz 1 ins Ziel zu bringen. Aber im Teamwettkampf zählt der 3. Läufer. Für Carsten war das keine leichte Aufgabe. Wir kämpften bis zum Schluss um jede Sekunde. Markus und Lukas schoben Carsten mehr als die Hälfte der Strecke und pushten ihn zu einer neuen persönlichen Bestzeit über 10km. Es war ein schöner Wettkampf mit tollem Teamgefühl, viel Spaß und mächtigem Leiden.
Zurück bleibt ein leicht bitterer Geschmack. Gute Besserung, Clemens!
Wir liefen am Ende auf einem sehr guten 2. Platz ins Ziel und waren damit schlussendlich zufrieden.