Der letzte Samstag im Juni ist normalerweise für uns Triathleten ein ganz normales Trainings-Wochenende.
Denn eigentlich ist das einzige Multisport-Event der Region im Spreewald seit Winter ausgebucht. Doch die Pandemie hat alles verändert.
Anmeldungen zum Ironman sind bis wenige Tage vor dem Rennen noch möglich und auch im Spreewald konnte man sich dieses Jahr noch vor Ort für den Olympischen Triathlon oder die Mitteldistanz einschreiben.
Und so kam es, dass Erick und Hannes sich kurzfristig für die Olympische entschieden sowie Flachy sich bei der Mittelstrecke versuchte.
Das Flair der gesamten Veranstaltung erinnerte durchweg an die legendären Triathlongeschichten, bei denen sich die Ausdauerenthusiasten einfach noch an einem See tragen, sich unerschrocken mit Badehose und Bikini in die Fluten stürzten, um danach im öffentlichen Verkehr auf dem Rad die Kette zum Glühen zu bringen und final quer durch brandenburgische Sandwege im dichten Kiefernforst per pedes zu ballern.
Dazu Sonne und Regenschauer bei schwülen 30 Grad im Wechsel und noch eine saure Gurke mit Apfelschorle nach getaner Action und ihr habt jetzt eine exakte Vorstellung davon, was Euch beim Spreewaldtriathlon rund um den Briesensee erwartet!
Auch die Startzeiten sind mit 11 Uhr für die Mitteldistanz sowie 11:45 für die Olympische sehr relaxt, dazu ein mit 26 Grad angenehm temperierter See – Multisportlerherz, was willst Du mehr?!
Ich hatte wie so oft beim Schwimmen ein supergutes Gefühl, um am Ende doch wieder unter “ferner liefen” aus dem See zurück zu kommen. Dafür lief es auf dem Bike mit einem 40er Schnitt wieder megastark, so dass ich als Vierter auf die Laufstrecke ging. Nach einigen Platzierungswechseln im tiefen Kiefernforst bog ich am Ende nach 4:09h ziemlich platt und Happy als Dritter auf die holprige Zielgeraden ein.
Kurz vorher fighten bereits Hannes und Erick auf der Olympischen Distanz um jede Sekunde.
Hannes lieferte in allen drei Disziplinen eine sehr stabile Performance ab und gab alles, um sich beim abschließenden Lauf die in Sichtweite laufenden Dritt- und Viertplatzierten noch zu schnappen.
Aber auch diese Athleten gaben alles, um ihre Plätze nicht zu verlieren. Und so gab’s final einen knappen Zieleinlauf, bei dem Hannes auf einem sehr guten 5.Platz finishte.
Erick wiederum war getreu seinem Beruf vor allem auf dem Bike “schneller als die Feuerwehr erlaubt” und stellte sein Zeitfahrrad mit einem knappen 42er Schnitt nach einer Stunde wieder zurück in den Fahrradständer.
Mit einem guten Lauf erkämpfte er sich am Ende einen tollen 3.Platz in seiner Altersklasse und tankte dadurch für das große Ziel “70.3 Ironman Dresden” richtig viel Selbstvertrauen!
Der Spreewaldtriathlon ist auf jeden Fall eine Empfehlung für alle, die neben den professionellen Events gelegentlich auch gern den Athletenlifestyle bei kleineren, mit viel Herzblut organisierten Veranstaltungen zelebrieren möchten!