Ein ganz normaler Samstag im April 2020, dem Monat der gravierenden Einschränkungen in unser aller Leben. Keine gemeinsamen Trainingseinheiten, Stadion, Pool und Gym sind weiterhin geschlossen . Allerbeste Voraussetzungen also für eine ausgewachsene Sportlerdepression – oder einen weiteren Tag voller Action von Sonnenaufgang bis hinein in eine sternenklare, frische Frühlingsnacht!
Wir haben uns – erwartungsgemäß –für die Liegestützchallenge 2.0- die Revanche – entschieden.
Die Regeln sind von letzter Woche her bekannt:
Zwei sich in freundschaftlicher „Feindschaft“ verbundene Vereine, jeder kämpft für sich allein und doch für sein Team, 14 Stunden prall gefüllt mit Push-Ups zu allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten.
Um das Wettkampffeeling im Vergleich zur ersten Ausgabe der Challenge noch mehr anzuheizen, wurde der Chat samt Ticker perfektioniert, ein semiprofessioneller „Kampfrichter“ gefunden – großer Dank an Ingo vom PSV – der regelmäßig Zwischenstände an beide Teams weitergab, die sich wiederum je nach Situation gegenseitig anspornten oder provozierten.
Und so fighteten am Ende 107 Athleten knüppelhart um jeden einzelnen, sauberen Liegestütz wann immer und wo immer es möglich war.
In Wohnstuben, auf Terrassen, Parkplätzen, Gebetsteppichen, Mauern, Holzstapeln, am Wasser, auf Motorbikes, Halfpipes, Ladeflächen, Baustellen, Baggerschaufeln bis zum finalen 20 Uhr Glockenschlag!
Und jetzt stell Dir mal vor, Du verbesserst Deine Leistung um ein Vielfaches – und Dein Gegner wächst erneut über sich hinaus – da bleibt Dir nur noch die Anerkennung der sportlichen Überlegenheit des Gegenübers.
Genau so erging es uns gestern. Personell waren wir wunderbar aufgestellt, 48 Athleten fighteten alles für den OSSV aus sich heraus.
Und trotz einer Verdreifachung unserer Leistung – wir steigerten uns auf fast 31.000 Push-Up’s– erlebten wir ein erneutes „Hase und Igel“-Rennen gegen die Kampfsportler vom PSV!
Hätten wir mit unserem krassen Wert von gestern letzte Woche die Challenge haushoch dominiert, so legten die Kämpfer des gegnerischen Teams auch auf ihren Ausgangswert von letzter Woche einfach nochmal fast 100% drauf und absolvierten als Team knapp 43.000 Liegestütze!!!
Der Modus unserer spontanen „Gegen die Mutlosigkeit“-Challenge basiert auf einem „Best of Three“-System. Damit ist die Sache (leider) bereits nach dem zweiten Aufeinandertreffen geklärt. Ein 2:0 ist uneinholbar – und daher gehen unsere allerbesten Glückwünsche an das Siegerteam vom PSV.
Auf jeden Fall waren es zwei sportliche Wochen mit kleinen Höhepunkten für alle von uns.
Es ging ja nicht nur um die Samstag-Events.
Bei mir war es so, dass ich zur Verbesserung meiner ausbaufähigen Leistungsstärke im ungewohnten Liegestütz-Business seit zwei Wochen abends wie Rumpelstilzchen über den Hof gerobbt bin.
Hatte ich vor „Corona“ für diese lustigen „Cross-Fit-Atzen“ auf ihren funky Youtube-Kanälen maximal ein Lächeln übrig, entwickelte ich mich seit zwei Wochen exakt zu so einem Typen.
Abend für Abend gab es bei uns auf dem Hof Klimmzüge, Liegestütze, Burpees, Kniebeugen, Dips, Zugseil, Kettlebells und alles wieder von vorn.
Da ich den „Gegner“ – meinen Sohn – im eigenen Haus habe, konnte ich sehr gut den Trainingsplan der Kontrahenten kopieren. Und da lautete dann meine Devise natürlich, immer noch einen Satz extra drauf zu setzen, als es sowieso schon im Plan stand.
Manche Abende fühlten wir uns wie Rebellen, wenn wir zusammen im Schneeschauer auf dem Pflaster lagen und die Situps bis zum letzten Stück durchgezogen haben.
Noch im März lautete meine Devise ja „kein Athletiktraining ohne Gym“ !
Mittlerweile schallt unsere eigene Playlist beim abendlichen Workout draussen in’s Tal.
Egal ob es nieselt, stürmt oder sonnig ist, wir sind aktiv und klatschen uns nach jedem absolvierten Workout wie Chuck Norris und The Rock persönlich gegenseitig ab –Athletenlifestyle rockt!
Die Liegestützchallenge zwischen unserem Team und dem PSV erlebte in den letzten Tagen einen wahren Hype und nahm ungeahnte Formen an.
Aus einer kleinen Provokation zwischen uns und dem PSV vor knapp zwei Wochen wurde mit den Tagen eine sehr emotionale und schweißtreibende Challenge, bei der gestern den ganzen Tag lang über 100 Sportler aus der Region Vollgas gegeben haben!
Und keine Viertelstunde nach „Zielschluss“ kamen bereits erste Ideen auf, wie diese motivierende Fitness-Challenge auch noch die weiteren „Corona“-Wochen über am Brodeln gehalten werden kann.
Aktuell – also noch keine 24 Stunden nach unserer Niederlage – gibt es mehrere Szenarien, die wir in den kommenden Tagen intern via Chat besprechen und entscheiden werden.
Durchaus möglich, dass es sich lohnt, hier auf unserer Seite auch in der kommenden Zeit kurz einmal hinein zu schauen.
Irgendein Quatsch mit Schweiss-, Tränen- und Muskelkatergarantie fällt uns auf jeden Fall bis dahin ein!
Denn hyperaktive Triathleten „auf kalten Schwimm- und Wettkampf-Entzug“ lassen sich von so ein paar seltsamen Viren in ihrem Einfallsreichtum an sportlicher Action auf gar keinen Fall bremsen.
Es geht immer weiter – haut rein und Sport Frei!
Stefan Flachowsky
Hier gibt es eine, nein sogar zwei Collagen zum Download.
Hier geht’s zur Seite des PSV Kamenz.